Kleiner Rundgang auf Rothenburg´s Wehrgang
Ihr seid zu Besuch in Rothenburg ob der Tauber und überlegt wie ihr euren Tag verbringen könnt?
Ich habe für euch einen kleinen Vorschlag zusammengestellt der etwa 2 – 3 Stunden in Anspruch nimmt .... je nachdem wie oft ihr innehaltet um die Eindrücke einer mittelalterlicher Stadt zu genießen.
Eine kleine Anmerkung gleich vorneweg: All diejenigen, die auf ihren Fotos keine Menschen sondern die Stadt in den Vordergrund stellen möchten, die sollten möglichst früh aufstehen und sofort nach dem Frühstück zu ihrer Fototour starten oder auf die Abendstunden warten, bis sich die Tagestouristen wieder aus der Stadt zurückgezogen haben.
Ausgangs- und Endpunkt für den kurzen Stadtrundgang ist mein Laden „Living Paper“ in der Galgengasse. Hier könnt ihr kurz dem manchmal doch etwas hektischem Trubel und dem Touristenstrom entfliehen und in aller Ruhe in den schönen und ausgefallenen Papieren und Papierprodukten stöbern. Selbstverständlich könnt ihr den bei mir getätigten Einkauf während des weiteren Stadtbummels im Laden abstellen um keinen unnötigen Ballast mittragen zu müssen.
Mein vorgestellter Rundgang auf der größtenteils begehbaren Stadtbefestigung hat eine Länge von ca. 3,4 km, kann aber durch Abstecher jederzeit fast unendlich erweitert werden. Auf einer Länge von ca. 2,2 km findet der Stadtrundgang auf dem Wehrgang statt. Der restliche Spaziergang verläuft direkt, bzw. in unmittelbarer Nähe der Stadtmauer.
Vom Laden aus geht ihr die Galgengasse ca. 200 m stadtauswärts zum Galgentor (auch Würzburger Tor genannt). Hier könnt ihr die steilen Stufen auf die Rothenburger Stadtmauer hinaufsteigen.
Mein Rundgang erfolgt im Uhrzeigersinn, also stadtauswärtsgesehen nach rechts gehen .... oder einfach durch die Schießscharten nach draußen sehen und dann mit
dem Rundgang nach rechts beginnen. Nach dem Galgentor mit dem Vorwerk durchquert ihr Thomasturm und Weiberturm und erreicht das Rödertor mit der
Rödertorbastei.
Durch die Schießscharten am Rödertor könnt ihr übrigens einen Blick auf die Zwingeranlage des Rödertors mit seinen „Spitzhelm“ bedeckten Zoll- und Wachhäuschen erhaschen.
Nachdem ihr die ersten Meter des Rundgangs begonnen habt, beschränke ich meine Beschreibung auf das nötigste, um euch beim Sammeln der Eindrücke nicht zu stören …. und nicht vergessen …. Impressionen erhält man sowohl beim Blick in die Altstadt, als auch bei einem Blick durch die Schießscharten hinaus ins Vorfeld.
Vom Röderturm bis zur Spitalbastei lauft ihr auf der Stadtmauer. Auf dem Weg zur Spitalbastei durchquert ihr als erstes den Hohennersturm. Kurz vor dem Turm habt ihr einen herrlichen Blick auf die Gerlachschmiede, ein sehr bekanntes Fotomotiv von Rothenburg.
Nach dem Hohennersturm folgen Schwefelturm, Faulturm und Ruckesser. Vom Ruckesser geht der Blick zum Siebersturm (Plönlein), dem ehemaligen Stadttor des zweiten Stadtmauerringes. Danach folgen Großer Stern, Kleiner Stern, Spittelbastei und Äußerer Gebsattlerturm.
Am Spitaltor endet vorerst die Begehbarkeit der Stadtmauer und es geht durch den Spitalhof, vorbei am Hegereiterhaus und an der Heilig-Geist-Kirche, zum Stöberleinsturm mit der Stöberleinsbühne.
Bevor es allerdings am Stöberleinsturm wieder auf die Mauer geht, könnt ihr noch einen kurzen Abstecher zum abseitsstehenden Sauturm machen, welcher etwas von der Mauer abgerückt vor der Stadt steht.
Vom Stöberleinsturm bis zur Torbarbakane des Kobolzer Tores lauft ihr jetzt wieder auf der Mauer und durchquert Kalkturm, Fischturm und Kohlturm. Am Kohlturm endet wieder ein begehbarer Mauerteil und ihr könnt das Kobolzeller Tor mit der Torbarbakane und dem Vorwerk erkunden.
Übrigens, auf diesem kurzen begehbaren Mauerabschnitt hattet ihr einen schönen Blick auf die ehemalige Burg und die Rothenburger Riviera …. aber nur, wenn euer Blick auch einmal durch die Schießscharten nach draußen ging.
Vom Kobolzeller Tor bis zum Klingentor geht es jetzt am Fuße der Stadtmauer entlang. Bis zum Burggarten zunächst innerhalb der Mauer.
Vorbei an den beiden Turmstümpfen des Weißtürmlein (zu erkennen an einem Wohnhauszugang) und des Heinzelstürmlein mit einem herrlichen Ausblick ins Taubertal und zur Burg, gelangt ihr zur St.-Johannis-Kirche. Dies ist gleichzeitig der Durchgang durch die 1. Stadtbefestigung mit Blick hinauf zum Marktplatz.
Auch wenn der Marktplatz jetzt in Sichtweite liegt …. um meinem Rundgang weiter zu folgen, müsste ihr an der Kirche nach links in Richtung zum Kriminalmuseum gehen.
Diese kleine Straße führt oberhalb der Rothenburger Riviera zum Burggarten und bietet schöne Ausblicke ins Taubertal mit der Doppelbrücke und der Marienkirche „Unsere Liebe Frau“ zu Kobolzell. Völlig unbemerkt seid ihr an Johanniterturm, Käskammer und Franziskanerturm vorbeigekommen.
Durch den Turm an der Fürbringerscheune betretet ihr den Burggarten, welchen ihr im Norden am Burgeck, bzw. Schneiderstürmle wieder verlasst.
Vom Burggarten aus habt ihr herrliche Ausblicke ins Taubertal und auf die Rothenburger Stadtsilhouette. Außerdem kann man hier auf einer Parkbank oder auf der breiten Mauer etwas Entspannen und sich vom Alltagsstress erholen.
Bevor ihr den Burggarten im Norden wieder verlasst könnt ihr noch einen Blick auf das Burgtor mit seinen Torwächterhäuschen oder durch das Burgtor auf den Rathausturm werfen.
Weiter geht es dann außerhalb der Stadtmauer vorbei an Bettelvogtsturm und Dominikanerturm bis zum Klosterturm. Hier gelangt ihr durch einen kleinen Eingang wieder in die Stadt.
Der Stadtmauer bis zum Klingentor folgend kommt ihr noch am Strafturm vorbei. Am Klingentor gelangt ihr wieder auf den Stadtmauerwehrgang und folgt diesem bis zum Endpunkt der Tour, der auch der Startpunkt war.
Unterwegs durchquert ihr noch 4 weitere Türme der Stadtbefestigung. Es handelt sich hierbei um Fürbringerturm, Pulverturm, Henkersturm und das Kummereck mit dem außenseitigem Gansersturm.
Am Galgentor endet mein kleiner Stadtmauerrundgang. Solltet ihr vor dem Rundgang bereits im Laden eingekauft haben, vergesst bitte nicht den Einkauf abzuholen. Für alle, die zuerst auf Stadterkundung gegangen sind, besteht jetzt die Möglichkeit meinem kleinen Laden einen Besuch abzustatten und in aller Ruhe in den schönen und ausgefallenen Papieren und Papierprodukten stöbern.
Nachdem ihr nun meine kleine Stadttour beendet habt, ist euch sicher aufgefallen, dass ihr jetzt zwar die Stadtmauer kennt, von der Stadt aber noch nichts gesehen habt.
Also auf geht’s zur weiteren Stadterkundung .... Rothenburg bietet sehr viele schöne Ecken und Sehenswürdigkeiten. Ganz wichtig ist allerdings, sich auch dort umzusehen, wo kein Massentourismus stattfindet. Bei eurer weiteren Stadterkundung wünsche ich euch daher viel Spaß.